Stadthaus 3 zu teuer und unwirtschaftlich – Wohnbebauung wurde bereits 2014 abgelehnt!

Stadthaus 3 zu teuer und unwirtschaftlich

Gegen die Pläne der Verwaltung, auf dem ehemaligen Klostergarten ein fünfstöckiges Bürogebäude in Mitten der dreistöckigen Altstadt zu bauen, sprechen schwerwiegende Gründe: U.a. der alte Baumbestand, Klima Resilienz, das städtebauliche Umfeld im historischen Kontext, Kostenrisiken und vor allem die Interessen der Anlieger und vieler Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger.

Die sog. heatmap der NASA belegt den kühlenden Effekt der Großbäume am Dominikaner Kloster für die Altstadt. Im Stadtklimagutachten prognostiziert die Verwaltung selbst bis 2050 weitere Hitzetage und empfiehlt u. a. weitere innerstädtische Grünflächen statt weiterer Bebauung. Aspekte des Denkmalschutzes verbieten eine enge Bebauung zum Dominikaner Kloster, die Ausstellung am Dominikaner Kloster ist ebenfalls auf ein ansprechendes Umfeld angewiesen. Bereits 2014 wurde mit archäologischen Kosten von mindestens 300.000 € gerechnet – verschiedene Aspekte und Bedenken renommierter Denkmalschützer und Archäologen (“Turmhügelburg”) lassen auch Kosten von bis zu 1.000.000 € als realistischer erscheinen. Wird der Rat sich denn wirklich gegen eine Bebauung entscheiden, wenn bereits Steuergelder wie durch den dann notwendigen Architektenwettbewerb für vorraussichtlich 150.000 Euro oder die archäologischen Untersuchungen für 300.000 Euro (niedrig geschätzt) bis 1 Millionen (hoch geschätzt) verbraucht worden sind ? Zudem: Der Baudenkmalschutz des Dominikanerklosters sowie der Baumbestand lassen nur ein kleines Baufeld für ein Stadthaus 3 wahrscheinlich erscheinen. Bereits 2014 wurde der Wunsch eines Investors nach einer Bebauung abgelehnt – haben sich die Gründe dagegen fünf Jahre später wirklich geändert ? 

Die Verwaltung ist bis jetzt einen Nachweis über die Notwendigkeiten weiterer Büroflächen schuldig geblieben. Sollte dieser Mehrbedarf im Zeitalter der Digitalisierung nicht erst einmal erstellt werden, zumal die Stadt gerade das Verwaltungsgebäude der Paracelsus Klinik für 6,6 Millionen Euro gekauft hat ? Wurden denn nicht bereits genug Bäume gefällt, so z.B. für ein Einkaufszentrum am Neumarkt, welches nicht kommen wird oder für eine Busbeschleunigung an der Bramscherstraße, die keine ist ? Sprechen die Klimaveränderungen nicht eher für den Erhalt von Großbäumen, um dass städtische Mikroklima zu verbessern ?
Das Debakel um das Neumarktcenter, die dramatische Kostensteigerung verschiedener städtischer Prestigeprojekte zeigen, dass der Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger auch in Form eines Bürgerbegehren derzeit in Osnabrück wieder gefragt sind. BOB fordert die Ratsparteien auf, ideologische Vorstellung in den Hintergrund zu stellen und hier im Sinne der Stadt und der Bürgerinnen und Bürger zu handeln und z.B. einer Umwidmung in einen Stadtpark zu zustimmen.

Der Bund Osnabrücker Bürger bietet weiterhin an, die Klage gegen die Ablehnung des Bürgerbegehrens vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück unterstützen. Wir werden ebenso Anfang 2020 Alternativpläne für den Klostergarten im Sinne eines Stadtparkes unter Berücksichtigung der archäologischen Aspekte vorlegen.

BOB im November 2019

Petition zum Erhalt des Klostergartens