Wohnungsbebauung Windhorststraße / Kahle Breite: BOB rät zu einem Kompromiss 

Pressemitteilung: Bürgerbeteiligung zur 88. Änderung des Flächennutzungsplanes 2001 und zum dazugehörigen Bebauungsplan Nr. 620 für die Windthorsttraße / Kahle Breite

Wohnungsbebauung Windhorststraße / Kahle Breite:

BOB rät zu einem Kompromiss 

Der Bund Osnabrücker Bürger sieht die 88. Änderung des Flächennutzungsplanes 2001 und den dazugehörigen Bebauungsplan Nr. 620 für das Gebiet Windthorststraße / Kahle Breite kritisch und meldet hier Diskussionsbedarf an. Es gibt viele Gründe, die gegen eine Versiegelung der gesamten Fläche sprechen, allerdings muss auch dem gestiegenen Wohnraumbedarf in Osnabrück Rechnung getragen werden.

Das eigens von der Stadt Osnabrück in Auftrag gegebene Gutachten der Firma GEO-NET Umweltconsulting GmbH vom Juni 2020 rät dringlich aus klimaökologischer Sicht von der Bebauung der Flächen ab. Lt. dieser Expertise würde durch die hohe Versiegelung der Bodenflächen  die Kaltluftschneisen in diesem Gebiet zerstört und es im Sommer zu einer Überhöhung der Temperaturen in der Nacht im Vergleich zum unbebauten Umland kommen.

Außerdem würde durch die Änderung des Flächennutzungsplans dem Kleingartenverein Weseresch e.V.  eine Erweiterungsfläche für Kleingärten entzogen. Der Kleingartenverein hat z.Z. über 100 Personen auf der Warteliste für eine Bewirtschaftung. Durch die Covid-19-Pandemie und die Kündigung von Kleingärten an der Halle Gartlage hat sich der Bedarf und der Wunsch nach einem Kleingarten mit Erholungsfaktor immens gesteigert.

Die Bewohner des Stadtteils Schinkel sind bereits durch Ratsentscheidungen in der Vergangenheit überproportional durch den Ausbau der Autobahn und die neue Stromtrasse belastet worden. Die Infrastruktur und der Verkehr sind für überdimensionierte Bebauungspläne eher ungeeignet. Die Gesamtschule Schinkel konnte schon in diesem Jahr nicht alle Anmeldungen von Schülerinnen und Schüler berücksichtigen, da die Schulen und Kitas im Stadtteil Schinkel Ost bereits ausgeschöpft sind.
Bei der jetzigen Planung des neuen Baugebietes geht man von mehr als 1.000 neuen Anwohnern aus. Die Windthorststraße als Zufahrtstraße in das neue Baugebiet würde durch die Mehrzahl an Fahrzeugen stark belastet werden.  

Eine Kompromisslösung könnte so aussehen, dass auf Mehrfamilienhäuser verzichtet wird und Einfamilien- sowie Doppel- und Reihenhäuser für junge Familien im Einklang mit der Kaltluftschneise realisiert werden. Besonderes Augenmerk sollte auch auf die Erweiterungsfläche des Kleingartenvereins Weseresche e.V. liegen, welche wünschenswerterweise für die Bürger und das Klima erhalten bleiben sollte.

Einwände gegen die 88. Änderung des Flächennutzungsplanes und gegen den Bebauungsplan 620 können die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 18.09.2020 schriftlich oder online unter: https://www.o-sp.de/ssl/beteiligung.php?pid=49066&tid=124458&STADT=osnabrueck an die Stadt Osnabrück vorbringen.

 

BOB im Juli 2020

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