Besser die Personalsituation in den Heimen verbessern, als Soldaten in die Heime schicken!

Ab Montag unterstützen Reservisten die Heime in Osnabrück und dem Umland, in dem sie die Pflege mit Schnelltesten auf mögliche COVID-19 Infektionen untersuchen.

Die Bundeswehr ist im Krisen- und Katastrophenfall ein geschätzter und verlässlicher Partner – aber müssen Soldaten dafür wirklich in Altenheime entsandt werden ? Wäre es nicht besser und effektiver, die Heime endlich mit einem vernünftigen Personalschlüssel aus zu statten, so dass diese die Teste weiterhin selbst vornehmen können ? Die Pflege würde durch die Schaffung einer Pflegereserve und durch eine bessere Bezahlung deutlich entlastet werden können. Diese Chance, wie so viele andere auch, wurde im Sommer verspielt, Folgen und die Kosten tragen jetzt die Steuerzahler. BOB schätzt die Kosten für den dreiwöchigen Einsatz der Bundeswehr in Osnabrück und dem Umland auf einen unteren fünfstelligen Betrag. Die Kosten für die Amtshilfe werden sonst von den Kommunen, in diesem Fall allerdings nach einem Beschluss der Bundesregierung von vor wenigen Tagen diesmal vom Bund selbst übernommen – aber somit letztendlich vom Steuerzahler.  

Unser Dank gilt der Bundeswehr und den Reservisten – unsere Kritik geht an die Politik, da diese Aktion die Pflegesituation nicht verändert, sondern nur die Träger der Heime entlastet, die auch weiterhin mit einer dünnen Personaldecke arbeiten werden. Wir regen die Schaffung einer freiwilligen Pflegereserve und eine bessere Bezahlung an, um die Pflege in Krankenhäusern und Heimen zu entlasten und zu verbessern.

 

BOB im Februar 2021

Korrektur: In unserer ersten PM wurde die Kommune als Kostenträger genannt – dies ist durch die Ankündigung der Bundesregierung vom 27.1.2021, die Kosten diesmal seitens des Bund zu übernehmen, überholt.