Testet man mehr, steigen die Fälle und damit die Inzidenzen in Stadt und Landkreis.
Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) begrüßt die Gesetzesvorgabe vom Bundestag und Bundesrat, wonach die Lock-down-Maßnahmen ab dem 1. April sich nicht mehr nur am sogenannten Inzidenzwert ausrichten sollen. Bereits im Oktober 2020 hatte der BOB konstatiert, dass eine alleinige Fixierung auf die Zahl der positiv Getesteten kontraproduktiv und in der Konsequenz vielleicht sogar gefährlich sei, solange die Korrelation zwischen dem Anstieg der Tests und den Fällen nicht berücksichtig werden und die tatsächlich Erkrankten nicht erfasst werden. “Die Zahl der sog. ‘Neuinfektionen‘ sollte in Relation zu den freien Krankenhausbetten und zur tatsächlichen Sterberate gesetzt werden” so damals Dr. med. Steffen Grüner, Mitglied des BOB Gesundheitsausschuss. “Der Covidtest ist zwar hochsensitiv, sagt aber wenig über die Erkrankung selbst oder die Ansteckungsgefahr aus. Da im Gegensatz zum März 2020 jetzt deutlich mehr getestet wird, ist die Zahl der positiv getesteten Probanden automatisch höher. Die kritische Zahl von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner wird schnell durch die Mehrtestung erreicht, die naturgemäß auch eine höhere Zahl falsch positiv Getesteter umfasst.”
Diese Einschätzung scheint sich inzwischen zu bestätigen: So weist der Landkreis zwischen den Kalendewochen 9,10 und 11 Teststeigerungsraten von 272, 164 und 165 Prozent aus, die Stadt 110, 127, 145 Prozent mit den entsprechenden Inzidenzen. Testet man mehr, steigen die Fälle und damit die Inzidenzen. Dies muss in der Konsequenz bei den Maßnahmen bedacht werden, deren Durchsetzung auch von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängt.
Die Stadt und der Landkreis sollten dies in Ihren Maßnahmen jetzt schnellsten berücksichtigen.
BOB im März 2021