BOB Vorschläge zur kunden- und handelsfreundlichen Gestaltung des Stadtverkehrs

Kundenfreundlichkeit muss Grundsatz der innerstädtischen Verkehrspolitik werden!
Einkaufs- und Fachmarktzentren auf der grünen Wiese machen es vor: Der Weg zum Einkaufen muss bequem, barrierefrei und einfach sein. Dies sollte auch Maßstab für die Innenstädte sein. Schlechte Auffindbarkeit von Parkplätzen, teurer Tarifdschungel, Parken nur bei Vorkasse usw. sollten auch in den Innenstädten der Vergangenheit angehören. Ebenso sollte eine verantwortungsvolle Stadtpolitik sich dadurch kennzeichnen, dass diese nicht an den Stadtgrenzen aufhört: Zur einer Rolle als Oberzentrum gehört auch, der besonderen Beziehung Osnabrücks zu den umliegenden Kragengemeinden und deren 106.000 Einwohnern zu berücksichtigen. Geschieht dies nicht, geht weitere Kaufkraft verloren und zwar dorthin, wo Kundenerreichbarkeit, ausreichende Parkplätze und Freundlichkeit vorhanden sind.
  1. Kunden und Besuchern muss der Besuch in der Innenstadt so einfach und leicht wie möglich gemacht werden. Parkraum ist attraktiv zu gestalten und Parkplätze sind in Osnabrück leider knapp, die Entfernung zur Innenstadt ist manchem Kunden zu gross, der Weg dorthin nicht ausgeschildert und zu unattraktiv oder die Parkhäuser zu eng, dunkel und viel zu teuer.
  2. Fußgänger müssen bequem und direkt in die Innenstädte gelangen. Meist wird nur bis zum Parkplatz wird gelenkt und dann ist man häufig allein gelassen. Die Übergabe vom Parkleitsystem zu einem durchdachten Fußgängerleitsystem wird oftmals vernachlässigt. Kunden und Besucher sollen möglichst einfach zu den wichtigen Zielen einer Innenstadt geführt werden. Leitsysteme sind übersichtlich und intuitiv erfassbar zu gestalten.
  3. Parkraum muss attraktiv gestaltet werden: Gut ausgeschildert für die Autofahrer, hell, ausreichend groß und mit klarer Wegführung in die Innenstadt. Parkraumbewirtschaftung soll Kapazitätsoptimierung im Bestand schaffen, denn Parkraum ist ein kostbares Gut und muss deshalb bewirtschaftet werden, die Verschwendung wie z.B. die Parkletidee ist abzulehnen. Je nach Entfernung zum Zentralen Versorgungsbereich einer Stadt unterscheiden sich die Anforderungen an die Parkraumbewirtschaftung. Als handelsorientierte Regeln sind zu beachten: Je weiter vom Zentrum, desto günstiger der Tarif und länger die Parkdauer. In den zentralsten Bereichen der Innenstädte sind höchste Umschlagsraten anzustreben – so sind schnelle Erledigungen auf kurzem Wege möglich.
  4. Parkraumbewirtschaftungssysteme müssen kundengerecht sein Nach dem Einkauf noch schnell einen Kaffee? Oft wird dieser Wunsch zum Dilemma, wenn die Parkuhr abläuft. Kundengerechte Systeme ermöglichen dem Parker nun per Handy „nach- zuladen“. Ziel muss es sein, die Aufenthaltsdauer der Kunden und Besucher auf intelligente Art zu erhöhen.
  5. Fahrräder sind im innerstädtischen Bereich Fortbewegungsalternativen. Der Einkauf mit dem Fahrrad setzt entsprechende Infrastrukturen und geringe Distanzen, genügend Verkehrsraum, vernetzte Radwegesysteme zur und durch die Innenstadt sowie attraktive Abstellanlagen vor den Geschäften voraus. Als Zusatznutzen wird Parkraum für die motorisierten Umlandbesucher frei.
  6. Stichwort E Mobilität: Der Handelsstandort Innenstadt sollte mit entsprechender Infrastruktur, wie Stromtankstellen und sicheren Abstellanlagen reagieren, dann kann eine kaufkraftstarke Klientel gewonnen werden.
  7. Neue Handy-Technologien sind als Chance für die Innenstädte zu verstehen. Attraktive Einkaufsziele finden, Sehenswürdigkeiten entdecken, das Hotel buchen – die neuen Chancen für den Wirtschaftsstandort Innenstadt müssen genutzt werden!
  8. Stadtbusse sind wichtige Frequenzbringer der Innenstädte. Bei optimaler Linienführung, attraktiver Taktung und Haltestellen in den zentralen Einkaufsbereichen der Innenstädte nehmen Stadtbussysteme einen wichtigen Anteil an der Frequenzbildung für den Handel ein. Der Handel sollte sich auf die Buskunden in besonderer Weise einstellen (z.B. intelligente Belohnungs- und Kundenbindungssysteme, sichere Aufbewahrung für den Einkauf, Fahrscheinvergütung, Lieferdienste etc.), dann sind Handel und ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) ein gewinnbringendes Gespann. Nur eine vernetzte und integrierte Verkehrsplanung ist Motor für den Handelsstandort Innenstadt. Ein kompletter Ersatz des Verkehrsmix nur durch ÖPNV wird durch durch die Dresdner Studie der TU kritisch gesehen und kann der besonderen Beziehung Osnabrücks zu den Umlandgemeinden nicht gerecht werden.
  9. Statt neuer Abrechnungsangebote, sollten die Stadtwerke (SWO) mehr Infestitionen in saubere Bushaltestellen und einfachere und günstigere Tarifsysteme stecken: Wie wäre es mit einem Tagesticket von 3 Euro für den ganzen Stadtbusbereich ?

Eine neue Mobilitätskultur macht es erforderlich, dass Städte ihre Verkehrssysteme zunehmend vernetzt planen und gestalten. Verschiedene Verkehrmittel müssen intelligent kombiniert, optimiert und deren Nutzung vereinfacht werden. Dies wird in Zukunft die Messlatte für erfolgreiche Innenstädte sein.

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