Parkplatzvernichtung stoppen – stattdessen Osnabrücks Wirtschaft stärken!

Bund Osnabrücker Bürger (BOB): Differenzierte Parkraumbeschaffung – Parkplatzvernichtung stoppen – stattdessen Osnabrücks Wirtschaft stärken!

Das Parkraumangebot in Osnabrück wird durch einen kontinuierlichen Parkplatzabbau und/oder Parkrestriktionen bewusst reduziert – insbesondere im Bereich der Innenstadt und citynahen Wohnquartieren, wo Anwohnerparkzonen es Ortsfremden schwer machen, überhaupt einen Stellplatz zu finden. Derzeit wird zudem das Parken in Parkhäusern deutlich verteuert. Da sowohl das Radwegenetz in Osnabrück derzeit nur unzureichend ausgebaut ist und es zudem an geeigneten Abstellplätzen für Fahrräder insbesondere in der City und der Altstadt fehlt, und zuletzt sogar noch das ÖPNV-Angebot eingeschränkt wurde, verschlechtert sich die Erreichbarkeit der Innenstadt zunehmend.

Dieses Faktum hat negative Folgen für die Attraktivität der Stadt Osnabrück als überregionales Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit fast 60.000 Einpendlern täglich, von denen das Gros per privatem Pkw anreist. Viele Leerstände von Läden sogar in 1a-Lage zeigen den Ernst der Lage. Erste Geschäfte haben bereits ihre Konsequenzen gezogen – z. B. das Musikhaus Rohlfing – und sind expressis verbis insbesondere deswegen aus der City abgewandert. Auch für viele Gewerbetreibende stellt die rigorose Beschränkung von Parkraum ein großes Problem dar, weil sie schlichtweg auf einen Pkw oder Van und somit auf Parkraum in unmittelbarer Nähe angewiesen sind.

Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) unterstützt eine praxisorientierte – statt ideologiefixierte – Parkraumbewirtschaftung, die mit Augenmaß durchgeführt wird und sich an den Bedürfnissen ALLER  Verkehrsteilnehmer orientiert. Dies schließt nicht nur Lösungen für das störungsfreie Abstellen beispielsweise von E-Scootern und Fahrrädern ein, sondern auch das Vorhalten ausreichenden Parkraums für Kraftfahrzeuge nebst einer „intelligenten“ Steuerung der optimalen Auslastung vorhandener Parkierungsanlagen. Hierbei kann man sich an bereits erfolgreich erprobten innovativen Modellen einiger deutscher oder ausländischer Städte orientieren – hierauf wird im folgenden jeweils verwiesen.

Vor diesem Hintergrund beantragt der BOB folgende Beschlüsse:

  • Grundsätzlich zunächst Erarbeitung eines fachlich fundierten flächendeckenden Parkraumkonzeptes, bevor Ad-hoc-Maßnahmen zur Parkraumreduzierung und/oder weitere Parkrestriktionen, Ausweitung von Anwohnerparkzonen usw.  beschlossen werden.
  • Die Einführung von Zentralitätssensitiven Parkzonen in Osnabrück („Wiener Modell“: zentral etwas teurer, je „peripherer“ desto günstiger.)
  • Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen für Handwerker und Dienstleistungsbetriebe in Bereichen mit hohem Parkdruck („Kölner Modell”)
  • Freies Parken während der ersten Stunde in allen Parkhäusern („Zoetermeerer Modell“: in der fahrradfreundlichen holländischen Stadt Zoetermeer – 130.000 Einwohner, insofern vergleichbar mit Osnabrück – sind sogar die ersten beiden Pkw-Parkstunden im Parkhaus direkt in der City frei. Die attraktive Fußgängerzone ist äußerst belebt und weist praktisch keine Ladenleerstände auf).
  • Möglichkeit, Besucherparkausweise für Wohnquartiere mit hohem Parkdruck und Anwohnerparkzonen via Internet bestellen und bezahlen zu können („Leidener Modell“: die holländische Universitätsstadt – 160.000 Einwohner, insofern direkt mit Osnabrück vergleichbar – ermöglicht es überhaupt oder erleichtert es so Ortsfremden, in den dicht zugeparkten Wohnquartieren einen Parkstand im Straßenraum zu finden und zu bezahlen.)

Weiterhin beantragt der BOB, folgende Vorschläge wohlwollend zu prüfen:

  • Ermöglichung des Parkens auf städtischen Flächen zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr, um so ohne bauliche Maßnahmen neuen Parkraum in der Stadt zu schaffen.
  • Gespräche zuständiger städtischer Gremien mit Betreibern privater Parkplätze mit dem Ziel, das Parken zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr auch dort zu ermöglichen.
  • Digitale Erfassung aller Parkflächen sowie Lade- und Lieferzonen innerhalb Osnabrücks und Veröffentlichung der Daten in Echtzeit im Geoportal der Stadt.
  • Reduzierung der Bearbeitungsdauer von Ausnahmegenehmigungen für spezielle Parkierungserfordernisse auf maximal eine Woche.
  • Generelle Abschaffung der Gebühren für Park-and-Ride, Onlinebuchung ermöglichen.
  • Durchführung einer wissenschaftlichen Evaluation der zeitabhängigen Auslastung aller vorhandenen Anwohnerparkzonen und zeitnahe Veröffentlichung. der Ergebnisse.

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